Kulinarische Erfahrungen und interkultureller Austausch in Marseille

Vom 12. bis 20. Oktober 2024 hatten elf Kochauszubildende und ein Fleischerauszubildender die Gelegenheit, kulinarische Traditionen zu erleben, die Brücken zwischen Kulturen schlagen. Gemeinsam mit ihren Lehrern Sonja Krüger und Hubert Schatz reisten sie an die Partnerschule, das Lycée Hotelier Jean Passedat in Marseille, um dort kulturelle, sprachliche und fachliche Eindrücke zu sammeln.

Der Austausch mit der Partnerschule ist jedes Jahr ein fester Bestandteil der Ausbildung an der Beruflichen Schule BS 03 und wird durch die freundschaftliche Begleitung der französischen Lehrerinnen und Lehrer unterstützt. Ein besonderer Fokus liegt auf der Sprachanimation in Hamburg und Marseille sowie der fachlichen Begleitung im Bereich Traiteur in Marseille und der Fleischzerlegung sowie der Herstellung deutscher Spezialitäten in Hamburg. Die Inhalte des Programms werden regelmäßig aktualisiert, um den Teilnehmenden sowohl traditionelle als auch moderne Techniken näherzubringen.

Die Zusatzausbildung „Traiteur“ ist in der Mittelmeerregion hoch angesehen und wird von erfahrenen Ausbildern getragen. Für die Hamburger Auszubildenden ergänzt sie wertvoll die Ausbildungsinhalte in den Berufen Fleischer und Koch/Köchin.

In Marseille lag der Schwerpunkt auf der Verarbeitung regionaler Cremes und Saucen, wie der berühmten Sauce anchoiade, sowie der Herstellung von Pastetenteigen, Brandteigen und Blätterteigen. Die Auszubildenden bereiteten zudem verschiedene traditionelle Gerichte wie Ratatouille, Daube und Pies et Paquets zu. Ein Highlight war die Zubereitung von Fingerfood in Form von Tartes, Canapés, Verrines und Gazpacho.

Besonders herausfordernd war die Herstellung der Bouillabaisse, bei der die Teilnehmer sowohl den Fonds zubereiteten als auch die Auswahl und Zubereitung der besonderen Fische und Krustentiere erlernten. In diesem Jahr hatten sie die Möglichkeit, ein modernes Verfahren zur Herstellung der Bouillabaisse kennenzulernen, sowie ein preisgekröntes Verfahren zur Herstellung von Foie gras.

Neben dem fachlichen Austausch stand auch der interkulturelle Austausch im Mittelpunkt. Durch die gemeinsame Arbeit in der Küche entstanden schnell Kontakte zwischen den deutschen und französischen Jugendlichen. Die fest integrierte Sprachanimation erleichterte den Austausch und förderte das Verständnis füreinander.

Ein weiterer Höhepunkt des Austausches war der Wettbewerb, der am Mittwoch in gemischten deutsch-französischen Gruppen stattfand. Die Teilnehmer erhielten einen Warenkorb und mussten gemeinsam entscheiden, welche Gerichte sie aus den vorgegebenen Zutaten zubereiten wollten. Dieser Tag war nicht nur fachlich spannend, sondern schweißte die deutsch-französischen Schüler zusammen.

Die Reise nach Frankreich wäre ohne die Co-Finanzierung durch das deutsch-französische Jugendwerk (DFJW), den Hamburger Senat, die Fleischerinnung und den Eigenanteil der Auszubildenden nicht möglich gewesen. Die Hamburger Gruppe freut sich bereits auf den Gegenbesuch der französischen Gruppe im April 2025, um die entstandenen Freundschaften und den fachlichen Austausch weiter zu vertiefen.